Meine Mittelmeerreise

Freitag, 16. Juli 2010

Hotelsuche














































Anbei einige meiner Hotel-Bilder.




Ich erzaehle Euch mal , wie das so mit der Hotelsuche ablaufen kann:

In Tunis habe ich mir schon aus dem LP eines Amis fuer die Orte, die ich vorraussichtlich besuchen moechte, je ein Hotel (unterstes Mittelfeld) rausgeschrieben. So hab ich ne Anlaufstelle oder eine Angabe fuer den Taxifahrer, wenn ich wo eintreffe. So kam ich mit dem Zug in Gabes an. Da sehtst du nun am Bahnhof und schaust, wie' s denn weitergeht. Selten erhaelt man an 'nem Bahnhof erste Infos, bestenfalls einen abgehangenen Stadtplan aus der franzoesichen Kolonialzeit. Ein alter Trick von mir ist, mich in das naechstgelegene Cafe zu setzen und erst mal alles auf mich wirken zu lassen. So kann man auch effektiv + schnell die Hotelhaie und Taximafia loswerden.

Fuer Gabes hatte ich das Hotel "Regina" auserkoren. Klar haett ich einfach in das naechste Taxi steigen koennen. Aber ich liebe es einfach, eine fremde Stadt erst mal zu "erlaufen" und mir nen ersten Eindruck zu verschaffen. Meist dauert es auch nicht lange, bis man angesprochen wird. Doch das aber hat so seine Tuecken. Oft genug schon wurde ich in eine Richtung geschickt, kurz darauf genau in die entgegengesetzte. So auch hier in Gabes, bis ich endlich vor dem gewuenschten Regina stand. Ich hatte mich schon gewundert: eine Art Sektglaeser wurden da reingetragen. Als ich dann noch die Lautsprecherboxen und dann die etwa 200 aufgereihten Stuehle im Innenhof stehen sah, war mir klar: Marriage. Nein, bitte nicht schon wieder!! Der Portier hatte mich schon abgefangen, bevor ich wieder gehen konnte. Ich fragte nochmals nach und er bestaetigte meine Vermutung. Ich sagte nur: "la, la, la - no sleep!". Er versuchte mich mit viel Muehe und Sconto zu ueberzeugen, zu bleiben. La, la, la - no sleep. Ich bat ihn, mir ein anderes Hotel zu empfehlen und er schicke mich mit einer persoenlichen Referenz auf arabisch ins "Nejib". Das sah zwar nicht sehr nobel aus, doch die Preise koennten es vermuten lassen. Wichtig waere mir ein Climatiseur gewesen. Dafuer verlangten sie 50 Tun. Dinar, etwa 30,- Euro. Zu teuer. Was ein Zimmer ohne Klimaanlage und ohne Fruehstueck kosten wuerde? 30 TD. Ich lies mir das Zimmer zeigen. Nein - total stickig und duster und vor allem eine unertragbare Stauhitze. Da kann ich fuer weniger Dinar auch woanders in der Nacht erschwitzen. Ich hatte naemlich noch einen Trumpf im Aermel. In Marocco lernte ich eine Japanerin kennen, die zuvor in Tunesien war. Und da wo die japanischen Traveller uebernachten, wird man kein guenstigeres Hotel finden, als jenes, wo sie hingehen. Sie hatte mir das "Mourd Hotel" notiert. Also geh ich halt da hin. Neben dem Teuer-Hotel war ein klimatisiertes Cafe (wo man drin rauchen konnte). Da genehmigte ich mir erst mal ein Cola. Inzwischen kenn ich da nix mehr und habe laut in den Raum hineingefragt, wer denn wuesste, wo das Mourd-Hotel ist. "Geh doch neben an", meinten die Gaeste + der Wirt. Ich zeigte den Vogel und erklaerte, dass es viel zu teuer sei. Das ganze Lokal war ueber den unverschaehmt hohen Preis total entruestet. Sie wollten mir ein Taxi besorgen und legten mir nahe, mich vom Taxifahrer nicht bescheissen zu lassen und nicht mehr als 1,- Dinar zu zahlen. Der Wirt hatte noch den Tipp es im "Hotel Atlantic" ( wie kommt man eigentlich immer auf solche unpassenden Hotelnamen?) ganz in der Naehe zu versuchen. Also gut, den Rucksack wieder aufgeschultert und raus in die Hitze.
Ein grosses Gebaude, eingerichtet so a' la DDR-Stil. Aber akzeptabler Preis. Zwar ohne Climatiseur aber dafuer mit Fruehstueck. Ich werde die Nacht ueberleben! Und mit dem schwulen Portier werd ich auch noch zurechtkommen (bei jeder sich bietenden Gelegenheit hat er mich betatscht). Doch vor allem hatte ich am Treppenaufgang einen grossen, roten Vorhang entdeckt. Ein kurzer Blick hinter den Vorhang bestaetigte meine Vermutung: eine echte Bierbar. Hier bleib ich, ist mir egal! Da ich total Hunger hatte, ging ich erst mal was essen. Auf dem Weg hierher hatte ich eine meiner Lieblingsspeise entdeckt: eine Grillstube mit diesen leckeren, fast schwarz knusprig gegrillten Haehnchen. Danach wagte ich mich dann in die Hotelbar. Ein sehr grosser, fast steril wirkender, aber total schmuddeliger Raum. Ein langer Tresen, 3 Barhocker und ein paar rote Plueschsitzgruppen. Ein paar Leute drin, die entsprechenden Damen dabei. Auf einem der Tische standen bestimmt 30 leere Bierflaschen (bei 4 Leuten). Ich setzte mich an den Tresen, bestellte ein Celtic-Bier. Es dauerte nicht lange, waren schon die ersten Besoffenen um mich. "From where are You", ist eine der meistgestellten Fragen. Wenn ich keine Lust habe, immer und immer wieder die gleichen Fragen gestellt zu bekommen und sie auch noch beantworten soll, antworte ich meist: "from Finnland". Damit hat sich der Fall meist erledigt. Doch diese hier waren hartnaeckig. So gab ich ich vor, eine lange + anstrengende Reise hinter mir zu haben und jetzt ins Bett muss. Natuerlich hab ich darauf geachtet, dass der Portier nicht in der Naehe war!!

6 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Jassu Frank,
Deine Hotelsuchen sind ja Abenteuer für sich. Du meisterst sie ortsentsprechend fatalistisch.
Am Sonntag wechseln auch wir wieder: von Kreta nach Obermaubach, dort bleiben wir bis Anfang September- dann wieder Kreta bis Ende Oktober.
Pass gut auf Dich auf!
Kali nichta!
Gudrun

16. Juli 2010 um 22:36  
Anonymous Anonym meinte...

Hallo Frank,

ist ja spannend zu sehen, wie und wo du so nächtigst.... erinnert mich irgendwie an Indien, da habe ich mir vorher die Matratzen angeschaut....
freut mich immer wieder neu, was du so erlebst....aber ich freue mich jetzt auch auf mein sauberes Bett im temperierten Schlafzimmer in Hdh ;-)) viel Spass weiterhin lg Claudia

19. Juli 2010 um 23:26  
Blogger Frank meinte...

Hallo Gudrun,
wuensche Euch einen angenehmen Ortswechsel.
Hi Claudia,
ne Du, die Matratzen schau ich mir besser nicht an. sonst waere es gleich vorbei mit der Nachtruhe. Was ich mache, ist das Bett nach Haaren absuchen. Je nach dem pack ich dann Picknickdecke + Schlafsack aus. Und am Besten nachts das Licht auslassen. Aber ich freu mich auch schon sehr wieder auf mein eigenes schnuckeliges Bettchen.

20. Juli 2010 um 18:28  
Anonymous Anonym meinte...

Hallo Frank,

na, da sieht man mal wie wir reichen Europäer
verwöhnt sind.
Bei dem Waschbecken oben ist ja wenigstens der Siphon ziemlich neu.
Mein Tipp, beim Zähneputzen aufpassen dass die Zahnbürste nicht reinfällt und beim Reinspucken
aufpassen, dass die Kakerlaken nicht aus dem Ausguss krabbeln buähhhh.

Weiterhin viel Glück bei der Suche nach einer günstigen Stasihöhle.

Gabi hat mir ein paar bilder vom Stafforter Umzug zukommen lassen, die kannst Du unter aktuelle Berichte anschauen, der bericht folgt noch.

Viele Grüße, auch von Ulla

Peter

22. Juli 2010 um 19:40  
Anonymous Uwe meinte...

Wir hoffen alle,dass alles im Lack ist und grüssen dich aus deiner Heimat.
Hau rein Junge.

Dein Clan

23. Juli 2010 um 20:59  
Blogger Frank meinte...

Hallo Ulla + Peter,
Alles schon erlebt!! Danke fuer die HUKS-Bilder.

Hi Uwe,
heut hab ich reigehauen. Hatte Spaghetti bestellt und der bringt mir midesten ein Kilo mit Thunfisch- und Kaesesosse!! Das hat vielleicht geschmeckt!

25. Juli 2010 um 21:17  

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