Meine Mittelmeerreise

Mittwoch, 8. September 2010

33% Salzgehalt









Diese Woche war ich gut! 4 Sights an einem Tag! Hab ja schon berichtet, dass man in Jordanien viele Sehenswuerdigkeiten mit oeffentlichem Tranport gar nicht erreichen kann. Also hab ich zusammen mit 2 Franzosen eine uebers Hotel gebuchte Tour gemacht.

Als erstes gings zu einem griechisch-orthodoxen Kloster mit einem weltberuehmten Mosaik einer Landkarte des "Heiligen Land". Angefertigt etwa 550 nC. Grundlage fuer die Archeologie zur Bestimmung von Orten und Staedten, die heute nicht mehr exestieren oder anders heissen.

Danach auf den Mt. Nebo. Hier stand einst Moses, bevor er dahinschied und sein letzter Blick auf das endlich erreichte Heilige Land (also Israel) sollte mein erster sein. Nun bin ich dem Moses sozusagen von der Wiege bis zur Bare nachgepilgert. Vom Nil wo er geboren + gefunden wurde (in dem Bastkorb), ueber den Sinai am Roten Meer entlang bis hierher.
Leider hing ueber dem Heiligen Land eine Dunstglocke, so dass mein Blick etwas getruebt war! Wie dem auch sei, dem Papst wirds 2009 nicht anders ergangen sein. Man goennte uns etwa 40 Minuten Aufenthalt, danach gings weiter. Wie gerne haette ich dort noch kurz einen Kaffee getrunken. Aber - Ihr erinnert Euch - es ist noch Ramadan und da gibt es tagsueber nix. Nix zu essen und nix zu trinken, auch fuer mich nicht. Ein Traveller berichtete mir, dass sogar der Swimmingpool in seinem Hotel von Sonnenaufgang bis -untergang geschlossen ist! Und ich selbst wurde einmal aus dem MC Donalds mitsamt meiner Tuete mit nem Chickenburgen, Frites und ner Coke rausgeschmissen. Ich musste mich wie ein reudiger Hund in ne dunkle Ecke verziehen und dort meine Mahlzeit runterhauen, nur dass es niemand sieht! Aber diese Woche ist nun Schluss damit (mit dem Ramadan) und ich werde mit den Arabern zusammen ein grosses Fest feiern. Die sind naemlich genauso froh, wenn das endlich vorbei ist.

Als naechstes gings an den tiefsten Punkt der Erde, dem Toten Meer. Ich hatte ja schon als Kind davon geschwaermt und wollte schon immer mal im Toten Meer "schwimmen" gehen. Aber so einfach geht das gar nicht mit dem schwimmen. Es ist tatsaechlich wahr, man steigt in das bruehwarme Wasser hinein und geht einfach nicht unter. Man legt sich ins Wasser und liegt darauf, wie zu Hause auf dem Sofa. Ehrlich wahr! Oder man setzt sich im Schneidersitz ins Wasser oder winkelt die Knie an, verschraenkt sich die Haende unter den Knieen und schaukelt hin und her. Ich hab mich fast schiefgelacht. Das ist einfach klasse. Natuerlich gabs das obligarische Foto mit der Zeitung. Mein Reisefuehrer hatte besonders dick eine Warnung dazu verfasst: Rasiere Dich nicht vorher! Denn das brennt dann wie die Hoelle. Leider auch nur 2 Stunden Aufenthalt.

Als Hoehepunkt gings dann zur Baptisme Site nach Bethany, genau an die Stelle, wo Jesus von Johannes dem Taeufer getauft wurde. Und zwar ist das vom Papst amtlich bestaetigt. Wer wollte daran dann noch zweifeln? Ironie der Geschichte: exakt gegeueber liegt die von Israel amtlich anerkannte Taufstelle von Jesus. Erinnert mich ein wenig an den Siegfriedsbrunnen. Hier bestehen ja auch mehrere Ortschaften darauf, den echten Brunnen auf ihrer Gemarkung zu haben.
Hierher pilgern vor allen russische Christen, die dann in einem weissen Taufkleid ins Wasser steigen (sieht echt ganz neckisch aus - vor allem bei den Damen) und sich symbolisch wiedertaufen lassen. So im Nachhinein dachte ich, das haette ich auch tun sollen, dann haette ich mich endlich in "Sir Henry" umtaufen lassen koennen.
Das ganze Gebiet hier ist leider ein militaerisch sehr heikles Gebiet. So wird man von einem Fuehrer begleitet, das aufpasst, dass man keine dumme Sachen macht und etwa ueber den Jordan geht!

Am Abend, bei meinem Rundgang durch Amman-Downtown, um mir was zum Essengehen zu suchen, kam ich bei einem Friseur vorbei. Dieses Mal ging ich freiwillig hinein. Es war aber auch Zeit, bevor ich noch mit dem Lagerfeld verwechselt werde. Aussergewoehnlich war, dass ausser mir kein anderer Kunde im Salon war, waehrend in den Friseurstuben drunherum ein grosser Andrang herrschte. Aber ich wollte ja auch nicht zu so einem trendy Hairstylisten, sondern mir nur schnell den Pelz stutzen lassen. Ausserden, wer bekommt schon mal die Gelegenheit, sich in einer historischen Frisierstube die Haare schneiden zu lassen? Ein aelterer, netter Herr. Etwas besorgt um meine zukuenftige Frisur war ich dann schon, als er nebenbei noch eine in Jordanien sehr beliebte Araber-Soap anschaute. Doch er hat mich echt huebsch hergerichtet. Danach sass ich noch zu ihm hin und wir qualmten noch und schauten zusammen die Soap zu Ende. Zwischendurch gab er mir noch ein Glas von seinem Cola mit Schuss ab. Es ist einfach schoen, wenn man viel Zeit hat.
Zum Essen fand ich uebrigens ein Restaurant mit den herrlich leckeren fetten, fast schwarzgegrillten Haehnchen. Meine Liebligsspeise hier. Sicher, ich koennte auch in eines der prima Restaurants hier bei mir am Hotel gehen, aber ich bevorzuge eben welche, wo auch die normalen Einheimischen einkehren und mag diesen Touri-Rummel nicht. Meist muessen sie dann erst mal los und einen suchen, der englisch spricht und meine Bestellung aufnehmen zu koennen.
Inzwischen befinde ich mich schon in Damaskus/Syrien, hab aber aus Jordanien noch einiges zu berichten. Also: heute ist nicht alle Tage, ich komm wieder, keine Frage!

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