Meine Mittelmeerreise

Freitag, 3. September 2010

Wadi Rum
























































Man kann nicht in Jordanien gewesen sein, ohne das Wadi Rum zu sehen. Ich finde ja schon der Name macht's.
Seit 4 Tagen bin ich nun in Jordanien, etwas flotter als gedacht. Hier geht es nicht ganz so chaotisch zu wie in Aegypten und es ist total sauber hier. Aber dieses Land stellt mich auch vor ganz neue An- und Herausforderungen. Hier halten die Autos an, wenn man ueber die Strasse geht!!!! Inzwischen bin ich schon Meister im dritten Grad beim Highspeed Xtrem-Streetcrossing. Wenn dann die Autos ploetzlich anhalten, kommt man ganz durcheinander und weiss gar nicht, wie man sich verhalten soll!

Meine erste Station war Aqaba am Roten Meer. Eine besondere Begebenbenheit war, dass ich von meinem Hotelfenster aus eine wunderbare Aussicht auf die Bucht von Aqaba hatte, mit Blick auf Jordanien natuerlich, auf Aegypten und Israel. Haette ich mich ganz weit aus dem Fenster gelehnt, haette ich auch noch die Lichter in Saudi Arabien sehen koennen. Hier steht auch der groesste freistehende Fahnenmast der Welt. 137 Meter hoch und die jordanische Flagge hat eine Flaeche von 800 m2 (!!). Und direkt neben dem Hotel befand sich noch eine Kreuzritterburg (um 1150 erbaut).

Von hier aus besucht man auch das Wadi Rum. Wadi heisst einfach "Tal". Leider laesst das oeffentliche Verkehrsnetz in Jordanien etwas zu wuenschen uebrig. Es war gar nicht so einfach herauszubekommen, wie ich dahin komme. Beziehungsweise ich habs auch nicht herausbekommen. Bin am naechsten Morgen dann einfach zum Busbahnhof und hab gefragt, welcher von den Bussen ins Wadi faehrt. Gar keiner! Also standen mir schwere Verhandlungen mit der Taxi-Mafia bevor. Man einigte sich. Nun ist es so, dass ein Besuch im Wadi Rum eher fuer Pauschaltouristen ausgelegt ist und ueblicherweise macht man eine organisierte Fahrt. So war es nicht ganz einfach, mich dort zurechtzufinden und Auskuenfte gab man mir keine. Also stiefelte ich mit meine 3 Litern Wasser einfach mal drauf los.

Jeder kennt den Film "Lawrence von Arabien". Der war genau hier und hier wurde auch der Film gedreht. Bekannt ist auch sein Buch "Die sieben Saeulen der Weisheit".

Da es mir an derselbigen noch etwas fehlt, dachte ich mir, da muss ich unbedingt hin und einmal drumrum laufen. Vielleicht hilft das was. Ob ich nun etwas weiser geworden bin (auf alle Faelle wieder etwas braeuner), kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann Euch sagen, so etwas fantastisches hab ich noch nicht gesehen. Eine 7 stuendige Wanderung durch die Wueste, vorbei an unglaublich bizarren Felsformationen. Keine gleicht der anderen. Die schoensten Licht- und Schattenspiele im Sonnenlicht, die Felsen leuchten in unbeschreiblichen Farben und hinter jedem Felsen oder Berg tut sich ein neues Tal auf, das man erwandern moechte. Man kommt fast schon in eine Art Wahn. Man moechte immer weiter und weiter laufen. Noch hinter diesen Felsen schauen, noch dieses Tal ein Stueck hineingehen, mal sehen, was sich hinter dieser Sandduehne verbirgt und jeden Felsen und Huegel hinaufkrabbeln. Doch ein Blick in den Rucksack auf die Wasservorraete und der letzte Rest Verstand machen einem klar, dass man nicht uebertreiben sollte. Es ist tatsaechlich so. Schon nach der ersten halben Stunde haette ich die eine Wasserflasche in einem Zug leersaufen koennen. Man muss sich wirklich selbst disziplinieren und sich zwingen, nur Schluck fuer Schluck trinken.
Ich will nicht uebertreiben und den Eindruck erwecken ich stelle Moses in den Schatten. Es waren schon ueberall noch Spuren von Kameltrecks und Jeepspuren zu sehen. Denen muss man nur folgen und kommt irgendwann sicher wieder an den Ausgangspunkt zurueck. Und die sieben Saeulen der Weisheit sind auch nicht zu uebersehen und dienen als Orientierung (wenn man sie denn gerade sehen kann).
Ach ja, Moses, der kam mit seinen Leuten ( es sollen bis zu 600 000 gewesen sein) damals auch hier vorbei. Das ist sie Geschichte mit der Wasserquelle, die er hier in Wadi Musa (Mosestal) aufgetan hat. Und die waren ja bekanntlich 40 Jahre unterwegs!
Wie auch immer, fuer mich war es ein faszinierendes + unvergessliches Erlebnis.

3 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Kali mera Frank,
wieder aus dem Café Francoise in Almyrida; habe gerade mit Genuss Deinen ersten Septemberbericht gelesen.
Du bist ja wirklich ein Pfundskerl!!!
Alles Gute weiterhin!
Gudrun

5. September 2010 um 12:23  
Anonymous Carola meinte...

Servus Frank,
bevor ich Ärger mit Helga bekomme, hier endlich wieder ein paar Zeilen: Deine Berichte über Petra und der über Jordanien waren toll. Deshalb besuche ich Deinen Blog so selten...jedesmal sauge ich mich fest, dann habe ich keine Zeit zum Schreiben oder traue mich garnicht hin, weil noch sooo viel auf mich wartet.
Zeit haben ist toll. Könnte auch ein zweites Leben angenehm füllen... nur das Geldverdienenmüssen stört gemein.
In Deutschland ist es früh kühl und herbstlich geworden. Morgen gehen auch in Süddeutschland die Kinder wieder zur Schule.
Genieße die Sonne, die Wärme, die Trägheit der Tage, die Fülle der Eindrücke, jede angenehme Begegnung und jeden Moment Deines Weltenbummelns!
Mit lieben Grüßen aus dem verregneten München und allerbesten Wünschen von
Carola

13. September 2010 um 20:07  
Blogger Frank meinte...

zitiere: "zeithaben ist toll". Richtig. In Syrien gehts nun auch auf den Winter zu. Nur noch um 35 - 40 Grad. Und abends muss man dann schon ein T-Shirt anziehen wenn auf der Dachterasse des Hotels das Nachtleben von Hama bestaunt.
Schoen von Dir zu hoeren,

Frank + Gruss nach Munich + Kaelbertshausen

19. September 2010 um 09:33  

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