Sofia/Bulgaria

Nun befinde ich mich sozusagen auf der Rueckreise und werde angesichts der Tatsache mangelnder zur Verfuegung stehender Zeit "nur" noch Staedtetouren machen.


St. Alexander Nevski Cathedrale

 Mit Istanbul habe ich nun erstmals wieder den europaeischen Kontinent betreten und damit die asiatische Kontinentalplatte verlassen.


Warteschlange fuer den Segen



Monument der Sovjetarmee

Von Istanbul nach Sofia hatte ich leider eine Nachtfahrt mit dem Bus. So konnte ich von der Landschaft und dem Drumherum nicht viel sehen. Im Busbahnhof wurde ich gleich von einer netten aelteren Dame abgefangen, die mir ein Backpacker anpries und mir ein Prospekt gab. Eigentlich wehre ich ja scholch "Anmachversuche" gleich ab, doch als ich die Bilder auf dem Prospekt sah: grosse saubere Betten mit weissem Linnen in grosszueguegen Zimmern, Raucherbalkon, Laundryservice und Fruehstueck. Und sie faehrt mich auch gleich noch hin. Was gibt es da noch gross zu ueberlegen? Ziehe die Bequemlichkeit der abenteuerlichen Zimmersuche vor.

Als ich meinen ersten Rundgang durch die Innenstadt machte, dacht ich mir, hier sieht es bisschen aus wie in Wien. Eigentlich ist es ja bloed solche "sieht aus wie in... - Vergleiche" zu machen. Am Abend las ich aber im Wikipedia, dass hier einige grosse Wiener Architekten und Bausmeister zu Werke waren.

Und alles sieht so europaeisch aus. Klar doch. Und mit richtiger Musik (ist ja immer etwas relativ subjektiv). Und richtige Strassencafes und was wo man zum Sonnenuntergang raussitzen kann und ein Bierle trinken und Touri-watching machen kann. Und sogar einen richtigen Italiener ,bei dem gabs Lasagne. Da war ich zuhause.

Den zweiten Tag verbrachte ich damit, die wichtigstnen Sehenswurdigkeiten abzuklappern. Immer wieder unterbrochen von einer Cafepause. Zufaellig kam ich auch auf den Troedelmarkt. Und das ist ja gar nix fuer mich. Da sollte ich besser nicht hin. Soviel Platz hab ich im Rucksack eigentlich gar nicht. Und ausserdem ist der schon so schwer, dass sich jedesmal die Busfahrer beschweren, wenn sie ihn in den Gepaeckraum einladen muessen. Aber wenn ich schon mal da war. So schob ich mich durch die vielen Steande und musste echt staunen, was unsere Wehrmacht damals so alles vergessen hat. Von blitzenden Stahlhelm bis zur Fliegerarmbanduhr, vom Kompass bis zum Flachmannhalter an der Koppel hat man vielleicht in der Eile nicht mehr alles einpacken koennen. Und alles so gut erhalten. Richtig mit dem Hakenkreuz drauf.  Es ist ja bekannt, dass die Chinesen so alles nachbauen, was nachbaubar ist. Aber sowas auch? Ist das ueberhaupt erlaubt? Wie stehts da mit dem Markenschutz?

So mancher verdient hier auch sein Einkommen fuer den Lebensunterhalt. Viele muessen einfach schauen, wie sie ueber den Tag kommen und abends was auf dem Teller bekommen. So wird man manches Mal richtiggehend angefleht, fast schon unter Traenen, etwas abzukaufen. Sei es auch nur eine Kleinigkeit. Es brach mir ja wirklich fast das Herz (mein ich nicht ironisch), aber fuer handgehaekelte Glasuntersetzer und dergleichen hab ich einfach keinen weiterentwickelten Sinn.
Am Abend hat es dann leider angefangen zu regnen. Von demher nicht schlecht, dass ich mal wieder Zeit habe, meinen Rucksack auszumisten und aufzuraemen. Und damit war auch klar, am naechsten Tag gehts weiter.