Meine Mittelmeerreise

Sonntag, 28. November 2010

Tirana/Albanien

Geplantes Museum fuer Hoxha

Um es gleich vornewegzunehmen: Albanien ist nicht so wie man es sich vorstellen wuerde. Zumindest nicht das, was ich davon gesehen habe. Mir faellt dazu der Slogan "Armenhaus Europas" ein (Irland hat ja anscheindend den Titel nun fuer sich beansprucht). Den Eindruck hatte ich aber wirklich nicht. Ein Land mit freundlichen und sympatischen Menschen. Tirana ist eine sehr schoene Stadt mit grosszueguegen, sauberen und von Gruen gesaeumten Strassen. Im Gegensatz zu Skopje hab ich mich hier sofort wohlgefuehlt. Ich kam morgens um halb 6 in Tirana an! Eigentlich sollte der Bus schon um 2 Uhr nachts ankommen. Doch verschiedene glueckliche Umstaende haben dazu beigetragen, dass sich die Fahrt soweit hinausgezogen hat. Was haette ich denn nachts um 2 Uhr machen sollen? Ein teures Hotelzimmer fuer ne halbe Nacht nehmen? Das Backpacker in dem ich absteigen wollte, oeffnete um 8 Uhr. So vertroedelte ich mir die Zeit bis dahin und schaute vor dem Hostel dem herrlichen Sonnenaufgang zu.
Tirana-Hostel  (aus der Website geklaut)

Das Tirana-Hostel ist klasse.  Das beste + schoenste Hostel, das ich bisher gehabt hatte. Eine uralte Villa am Stadtrand, renoviert und als Hostel mit 25 Betten eingerichtet. Saubere grosse Zimmer mit echt guten Betten und grosses Bad mit Heisswasser, einen wunderschoenen Garten und als Bringer einen Sommer-/Wintergarten mit superbequemen Sesseln + nem richtigen Holzofen. Der war leider auch noetig, denn es war etwas kuehl + meistens regnete es dann in den 3 Tagen, an denen ich hier war. Doch in dem Wintergarten war es echt sehr, sehr gemuetlich. Die Tage dort verbrachte ich mit Malvina, einer etwas verdrehten albanischen Kunststudentin und Djmitri, einem Kosovo-Albaner. Er ist Journalist + arbeitet fuer Reporter mit Grenzen (wird von der Robert-Bosch-Stiftung gefoerdert) und schreibt eine Dokumentation ueber Menschen, die in den Kerkern der albanischen Kommunisten des Diktators Hoxha einen Teil ihres Lebens verbringen mussten.


Hoxa lies uebrigens fuer jeden albanischen Einwohner  Schutzbunker bauen, die aussahen wie Pilze. Der Erfinder der Bunker musste in einem Selbstversuch seine Erfindung vorfuehren und musste sich in seinem eigenen Bunker Granatenangriffen aussetzen. So gab es in seiner Zeit 700.00 Bunker fuer je 4 Personen. Die Dinger sind so stabil, dass man die meisten noch nicht abgebaut hat und heute als Garagen, Bars, kleine Verkaufslaeden oder Liebesnester dienen.
Der Stadtteil von Tirana, in der er lebte war fuer 0815-Menschen gesperrt und nicht zugaenglich. Nach der Erstuermung 1991 staunten die Menschen nicht schlecht, wie es sich so in Sauss + Braus leben laesst. Heute findet man dort sehr schicke Cafes + Restaurants.

Habt Ihr schon mal von den eingeschworenen Jungfrauen in Albanien gehoehrt? Vor einiger Zeit hatte ich mal einen Bericht dazu gesehen. Im Wikipedia kann man ja alles nachlesen: als eingeschworene Jungfrau wird auf dem Balkan eine Frau bezeichnet, die unter Absage sexueller Beziehungen und Verzicht auf die Ehe in ihrer Familie die Rolle eines Mannes übernommen hat. Die Frau legt vor den Ältesten der Gemeinde oder des Stammes einen Schwur ab und wird fortan als Mann behandelt. Sie traegt Männerkleidung und Waffen und kann die Position des Familienoberhaupts übernehmen. Hauptursachen für dieses Verhalten ist die Vermeidung einer ungewollten Ehe oder das Fehlen eines männlichen Familienoberhaupts.
In Albanien soll es noch 40 derer geben.
Albanien wuerde ja sehr gerne in die EU eintreten, was sehr deutlich bekundet wird. Ueberall ist die Europa-Flagge gehisst. An den Ampeln sind Schilder mit derAufschrift "EUROPA" angebracht und wenn die Ampel auf gruen schaltet. leuchtet das "O" gruen auf. Nebenbeibemerkt hat das gruene Licht (erst recht das rote) einer Ampel ansonsten keine weitere relevante Bedeutung!
Muss man das gelesen haben?

3 Kommentare:

Anonymous Anonym meinte...

Hi Frank,

vielen Dank für Deine Geburtstagskarte, ich musste erst eine Weile rätseln, weil ich die Unterschrift nicht entziffern konnte, aber dem Text nach konntest nur Du es sein.
Also nochmal vielen Dank.
Dir übrigens auch alles Gute nachträglich.
Peter hat mir eben gezeigt, wie man Dir eine Nachricht zukommen lassen kann, ich wusste nicht genau, ob Du Deine "normale" E-Mail-Adresse regelmässig checkst.

Ich wünsche Dir noch eine schöne Rest-Reise, bei uns schneits heute schon den ganzen Tag (und der Schnee bleibt auch liegen).

Liebe Grüße von
Ulla

29. November 2010 um 16:22  
Blogger Frank meinte...

Hi Ulla,

freut mich, dass die Karte angekommen ist. Schnee hat ich heute auch schon, als ich durch Bosnien fuhr. Meine normale Mail ist in Gebrauch.

Dann bis demnaechst,

Frank

30. November 2010 um 16:51  
Anonymous Anonym meinte...

Freut mich sehr, dass es dir in meinem Heimatland gefallen hat.
Und freut mich ebenso sehr, dass du dir Prishtina angesehen hast!

Auch wenn das schon Jahre her ist und ich irgendwie über Google auf diese Seite gestoßen bin ^^

trotzdem mein Respekt für diese Abenteuerlust und Weltoffenheit ^^

10. Januar 2014 um 15:23  

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite