Ankunft in Marrakech
Hallo Leute,
ich habe ja schon einiges erlebt...... aber Marrakech - unglaublich! Iris + Role und Doris + Mike haben mir ja nahe gelegt, unbedingt nach Marrakech zu gehen.
Im Zug von Rabat nach M. hatte die Klimaanlage dieses Mal funktioniert. UFFF! Nach knapp 5 Stunden sehr schoener Zugfahrt kam ich an. Da ich fuer ein Taxi ja generell zu geizig bin, bin ich ca. 2 KM in das Zentrum gelaufen. Die ewig breiten Avenidas (Mohamed V + Mohamed VI) entlang, die am aeusseren Rand gesaeumt sind vom Palmen, dann von Orangenbaemen, der breite Fussweg in der Mitte gesaemt von Olivenbaemen und Orleanderbueschen. Das war schon herrlich. Und so langsam glitt ich in die Stadt hinein und das Treiben wurde immer bunter und dichter. Dank meines Marco-Polo-Reisefuehrers gut zu finden. So kam ich langsam dem Zentrum nahe, dem Souq. Und ploetzlich stand ich vor einem riessigen Platz. Und was sich da abspielte ist auch mir kaum moeglich zu beschreiben. Es war gi-gan-tisch!! Ein riesiger Platz voller Menschen, voller Leben, voller buntem Treiben. Aber ganz ohne Gedraenge oder dem Gefuehl der Agoraphobie. Ich habe gelesen, dass die UNESCO diesen Platz, die Jemaa el Fna,
2001 als "Meisterwerk des muendlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" erklaert hat. Und das zurecht. Wer es schon mal erlebt hat, weiss es. Und wie gesagt. Es ist unmoeglich das zu beschreiben. Kurz gesagt ein Platz der Musiker, Wuestendoctoren, Geschichtenerzaehler, Transvestitentaenzer und vielem mehr. Soweit so gut. Aber noch musste ich mein Backpacker "Riad Marrakech Rouge" finden. Inmitten der Medina mit diesen voellig unueberschaubaren und absolut verwinkelten Altstadtgassen. Einen Anhaltspunkt hatte ich ja: das "Cafe du France". Und von dort nur 1 Gehminute entfernt! Das muesste ich doch finden, oder? Ich hab es nicht gefunden. Im Gegenteil, ich hab mich gleich mal verirrt. Nun musste ich Hilfe in Anspruch nehmen. Ich fragt einen Taxifahrer, der 2 Jungs beauftragte, mich dort hinzufuehren. Natuerlich gegen ein noch auszuhandelndes "Entgeld", kurz Bakschisch! Und tatsaechlich, sie fuehrten mich richtig. Von 200 Dirrham konnte ich die Jungs auf 20 runterhandeln. Und die naechste Unglaublichkeit. Die Unterkunft ist ein sogenanntes Riad. Ein frueher als Karawanserei oder auch als Harem genutztes riesengrosses Haus. Aber Karawanen gibt es ja heute keine mehr! Alles mit Stuck und Schnitzereinen verziert, die Waende mit bunten Ornament-Kacheln gefliesst, mit offenem Innenhof und Dachterasse. Es gab 2 Moeglichkeiten: stickiges 6-Bettzimmer in unertraeglicher Hitze oder auf der Dachterasse schlafen. Ich waehlte natuerlich die Dachterasse, ist auch noch guenstiger. So schlaf ich nun auf dem Dach, wo es nachts wunderbar kuehl ist, die Schwalber schwirren ueber mir hin + her und darueber das herrliche Sternenzelt von Marrackech. Tausendundeine Nacht.