Meine Mittelmeerreise

Samstag, 14. August 2010

endlich Wueste

Meine ersten Eindruecke aus Cairo hab ich ja schon geschildert. Gestern stand ich nun leibhaftig vor den Pyramiden und der Sphinx. Es ist einfach beeindruckend. Leider hat der Computer hier kein USB-Anschluss + Ihr muesst auf die wunderbaren Bilder noch eine Weile warten. Morgen fahre ich mit dem Zug nach Alexandria und von dort aus in die Oase Siwa. Da wirds dann richtig heiss. Und in 1 Woche besuchen mich Achim + Ralf im Sinai und wir werden dort 1 Woche Luxusurlaub machen. Wie ich in dieser Zeit Internetzugang habe kann ich nicht sagen. Das heisst, es kann eine Weile dauern, bis ihr wieder von mir hoert.

Dienstag, 10. August 2010

Der pure Waaahnsinn + dann noch Ramadan

Wer dachte nicht schon mal: "meine Arbeit, das ist der pure Wahnsinn"?? Falsch! Der pure Wahnsinn, das ist hier. Das ist Cairo. 20 Millionen Einwohner! Schon meine Ankunft hier mitten in der Nacht war schon ausreichend fuer diesen Titel. Dank Internet hatte ich schon in Tunis meine Unterkunft im "Canadian Hostel" gebucht. Und das mit Abholservice vom Flughafen. Besser gehts ja wohl nicht. Nicht? Doch! Meine Erwarung von einem schicken Touristentransport haben sich insoweit nicht erfuellt, dass mich kein klimatisierter Minnireisebus mit Polstersessel und Armlehnen erwartete, sondern ein schrottreifer, ausgelutschter Lada. Nun gut, ich moechte ja auch nur zur Unterkunft gefahren werden. Seltsam kam mir vor, dass der Fahrer, auch nachdem er das Flughafengelaende verlassen hatte, sein Licht nicht einschaltete. Bald stellte ich aber fest, dass hier keiner sein Licht am Auto anschaltet. Also, bei Nacht ohne Licht am Auto durch das unbeschreibliche Chaos von Cairo kutschiert zu werden und dabei nicht vor Schrecken umzukommen ist eins. Mein Fahrer war um die 60 Jahre alt, langerfahrener Taxifahrer. Also schenkte ich ihm mein Vertrauen. Nebenbeibemerkt war er 7 Jahre in Holland als Blumenzuechter taetig. Und nebenbei bemerkt waere es eine unbeschreibliche Beleidigung dem Fahrer gegenueber, sich anzuschnallen und damit anzudeuten, dass man seinen Fahrkuensten nicht vertraut.
Dass hier keiner Licht anschaltet hat verschiedene Gruende. Zum einen sieht man besser, wenn man kein Licht anhat. Zum anderen kann man sich viel besser bemerkbar machen, wenn man dann bei diversen Fahrmanoevern doch mal sein Licht kurz einschaltet (zum Beispiel beim ueberholen, wenn eigentlich gar kein Platz zum ueberholen ist). Dann gibt es noch die Theorie, dass es zu sehr blendet, wenn das Licht eingeschaltet ist, weil naemlich die Scheiben und Scheinwerferglaeser so sehr verkratzt sind, dass das Licht in alle Richtungen scheint, nur nicht auf die Fahrbahn.
Nun, war es schon abenteuerlich in Casablanca oder Tunis die Strasse zu ueberqueren, ist es hier nahezu unmoeglich, ohne dabei ins Visir eines Vehikels zu kommen. Aber da hat der Lonely Planet einen guten Tipp: du suchst dir eine Menschentraube, die ebenfalls dem Vorhaben sinnt, die Strasse zu ueberqueren. Dieser schliesst du dich dann an, moeglichst in der Mitte laufend. So kommt man ohne Pfadfinder sicher auf die andere Seite. Und ich sage Euch, das funktioniert!
Mein erster Tag hier. Es heisst, sich 2 Stunden durch die Stadt zu bewegen verursacht soviel Gesundheitsschaeden wie 90 (!!!) Zigaretten qualmen. Also mal zusammenzaehlen, ..... . Und dieses Pensum hab ich heut locker geschafft. Denn ich hab mich wieder mal verlaufen und den Weg zurueck zum Hotel nicht mehr gefunden. Ich hab mich ja schon in manchem Souq verlaufen und bin durch die Gassen geirrt. Doch in jeder Medina und in jedem Souq gibt es einen Ausgang. Irgendwo. Aber Cairo hat keinen Ausgang! Doch eine innere Stimme geleitete mich dann doch zu einem Ort, der mir bekannt war. Der Tachir-Platz. Von dort aus fand ich den Weg wieder. Ganz schlaue Leute, werden jetzt meinen "der haette sich doch einfach ein Taxi nehmen koennen". Ganz schlau. Leute, morgen beginnt der Ramadan. Abgesehen davon, dass mich schwere Zeiten erwarten, bekommst du am Abend vor Ramadan kein Taxi. Da ist naemlich alles unterwegs was Beine hat. Es ist wie ein Fest. Es ist annaehernd vergleichbar mit unserer Vorweihnachtszeit, wenn am letzten verkaufsoffenen Samstag, wenn Heilig Abend der darauffolgende Sonntag ist, jeder noch ein Geschenk kaufen muss. Eine Menschenmenge, wie sie eigentlich unvorstellbar ist. In Cairo haengt an jeder Strassenecke ein Moscheenlautsprecher und es klingt so, als ob der Muezzin dazu aufruft, heute nochmal so richtig einen Draufzumachen und die Sau rauszulassen!
Ich bin fix und alle. Bilder kann ich Euch noch keine einstellen, denn heute war mir nach allem, nur nicht nach fotografieren. Ich hoffe, Ihr versteht das.