Meine Mittelmeerreise

Freitag, 11. Juni 2010

JWD


Ab morgen werde ich mich JWD befinden. Da kann ich nicht versprechen, vorerst aktuell berichten zu koennen. Ihr hoert wieder von mir.
Heut bin ich noch in Agadir. Ist aber leider auch eine der Staedte, wo man schneller gehen sollte als man kam :((

Mittwoch, 9. Juni 2010

Quarzazate














































Ich befinde mich nun in einer Stadt mit diesem unaussprechlichen Namen. Sie liegt inmitten dem Atlasgebirge auf etwa 2000 m Hoehe. Und wer denkt, hier sei es schoen kuehl, liegt falsch. Weit ueber 40°C und gefuehlte 50°C. Ihr seht erst noch mein "Himmelbett" in Marrakech; dann einige Bilder von der Fahrt hierher. Faszinierende Felsenformationen wechseln sich ab mit tiefen Taelern und Schluchten (man fuehlt sich sehr nah am Abgrund) und dann wieder die schneebedeckten Gipfel (!!) am Horizont. Einfach sagenhaft.

Mein Favorit auf der Djemaa el Fna







Wie versrochen hier ein Foto von meinem Favoriten auf dem Markt. Ich konnte ja kaum glauben was ich da sah. Und da Ihr mich ja kennt, sass ich bei der dieser Truppe sehr lange und schaute fasziniert dabei zu, wie der Berber seinen dressierten Gockelhahn durch geschickte Handbewegungen Kunststuecke vorfuehren lies, zur Musik tanzen lies und auf Befehl begann zu kraehen. Er setzte den Hahn immer wieder auf seinen Hut und der Hahn schaukelte dann auf dem Hut zu den Bewegungen des Berbers hin und her. Also unglaublich. Ich muss das auch mal versuchen. Und es ist wirklich wahr!!



Es lauft ja immer einer mit dem Hut herum und von Europaeern wird erwartet, dass man etwas gibt. Egal wieviel, aber es muss die Muenze klingen. Die Muenzen werden dann kunstvoll in die Mitte geworfen, der Hahn springt danach und pickt sie an. Nachdem ich etwas in den Hut geworfen hatte, bedankte sich der Berber und ich wurde auf den naechsten freien Platz in der 1. Reihe gefuehrt. Der Berber stellte sich mir vor und begann wieder zu singen. Danach wird wieder eine spannende Geschichte erzaehlt und der Berber stimmt mit seinem Instrument ein weiteres Lied an, in das dann die Trommler und Saenger mit einstimmen. Es hat so was melancholisches. Klingt so richtig nach Wueste und schon nach kurzer Zeit ist man in eine andere Welt versunken und nimmt das Getummel um sich herum gar nicht mehr wahr.

Dienstag, 8. Juni 2010

Jemaa el Fna

Ich habe ja schon erwaehnt, dass es sehr schwierig ist , zu beschreiben wie es auf der Jemaa el Fna zugeht. Ich versuch mal, meinen Besuch dort zu beschreiben.

Da ich beschlossen hatte, auf dem Markt zu essen, bin ich bevor es dunkel wurde schon los.
Weit kam ich aber gar nicht, denn gleich am Eingang stand schon die erste Menschentraube, zu der ich mich gesellte. Ein Wuestendoktor ( so nennt er sich auch) hatte unter einem grossen Sonnenschirm auf einem Teppich alll seine Heil- und Wundermittel ausgebreitet. Alles in Dosen, Flaeschchen, Glaesern, in Tueten oder auch offen. Da sass er davor. Aber nicht nur, dass er sein Zeugs verkaufen wollt, nein, er war auch Geschichtenerzaehler. Mit einer Eidechse in der Hand (etwa 50 cm gross), sass er da, sprang mal wieder auf, lief im Kreis umher um sich dann wieder hinzusetzen. Verstehen tut man ja nur wenig; eigentlich ja gar nix. Doch ich glaube er schilderte ein Leiden, das jeden betreffen kann. Denn immer wieder nickten die Zuschauer zustimmend. Wennn er jemanden direkt ansprach, schaute dieser verlegen zu Boden. Klar, an der Gestik des Wuestendoctors war eindeutig zu erkennnen, was er anbot. Kein Mittel gegen etwas, sondern fuer etwas!! Eindeutig, es handelt sich um ein aphrodisirendes Puelverchen und um ein anderes Mittel zur Steigerung der Mannneskraft. Na, soweit, so gut.... .

Ich hatte Hunger, also zielstrebig zu den Essensstaenden. Schon weit vorher wurde ich sehr elegant und freundlich umworben, doch diesen einen Stand zu waehlen. Eigentlich ist man chancenlos und kaum sass ich, standen auch schon die ersten Leckereien vor mir. Ich bestellte Rindfleisch am Spiess, frisch und superknusprig ueber dem Holzkohlefeuer gegrillt. Es war schon ein Heidenspass, zuzuschauen, wie die Kellner versuchen, ihre potentielle Kundschaft an den Tisch zu fuehren und selber dabei viel Spass haben, sich gegenseitig die Leute abzuwerben. Ein klasse Essen. Jetzt passt ein leckerer Tee dazu, dachte ich und bestellte beim Kellner in feinstem Hocharabisch einen "Chai". Der fing an zu grinsen, klatschte laut in die Haende und rief: "fi Chaiii?", (gibt es Tee?), "fi Tschaiii?", "fi Tschaaaiii???, naeselte immmer mehr und die ganze Belegschaft schuettelte sich vor Lachen. Freut mich ja, wennn ich zur allgemeinen Erheiterung beitragen kann. Dann kam einer der jungen Kellner auf mich zu und meinte, hier spricht man eben maroccanisches Arabisch und dass Chai das aegyptisches Arabisch ist . Und das hoehrt sich wohl lustig + affig an.
Danach wollte ich noch so was Suesses probieren. Was das sein sollte, entzog sich meiner Kenntniss. Aber ich sage Euch: so was Leckeres, einfach unglaublich. Eine Art roher Linzertortenteig (Ihr wisst ja, mein Lieblingskuchen) und dann noch mal so was Aehnliches dabei. Einfach koestlich! Nebenbei beobachtete ich, wie 3 junge Frauen, die sehr eng um eine alte Frau sassen, sich die Karten legen liessen und andauernd vor sich hin kicherten.

Inzwischen war es dunkel geworden. Eine Menschentraube im grossen Kreis. In der Mitte spielte eine maroccanische Musikergruppe und 3 huebsche Bauchtaenzerinnen zeigten was sie konnten. Bauchtaenzerinnen?? Das sind ja Maenner - Transvestiten. Sagenhaft. Doch als die Eine mit dem rassigen, dunklen Augen mir mehrmals sehr tief in meine Augen schaute, wurde es mir zu mulmig. Nix wie weg.

Ein Berber spielte auf seinem 4-saitigen Instrument (ist das dann eine Laute?) und sang dazu. Eigentlich sang er nicht dazu, sondern erzaehlte. Er sang zwei Saetze, dannn schlug er wieder kurz die Saiten. Und das ging eine ganze Zeit lang so. Ich hatte das Gefuehl, es handelte sich bei dieser Geschichte um Jemanden der im Leben mit einigen Schwierigkeiten zu kaempfen hatte und durch eine glueckliche Fuegung fand alles aber ein gutes Ende. Denn die Zuschauer wirkten echt erleichtert, als er zum Ende der Geschichte kam. Und zum Abschluss wurde noch ein Dankgebet an Allah gesprochen und alle stimmmten andaechtig mit ins Gebet ein.

Ein paar Meter weiter, die naechste Menschentraube. Ich musste mich richtig durchkaempfen, um etwas sehen zu koennen. Ein Magier (und wohl Fakir). Er drueckte sich gerade eine brennende Zigarette in der Mitte der rechten Handflaeche aus. Dannn streckte er die Arme aus und schloss die Haende zur Faust Einige mir unverstaendliche Worte, er oeffnete beide Haende wieder und auf der linken Handflaeche ebenfallls genau in der Mitte ein schwarzer Punkt. Beifall. Dann bat er die Touristin, die ihm im Abstand von 2 Metern gegenueber sass und enbenfalls die Arme ausgestreckt und Haende geschlossen hatte, jetzt die Haende zu oeffnen. In jeder Handflaeche ein schwarzer Punkt!!! Ein unglaeubiges Raunen ging durch die Menge und dann ein tosender Beifall.

So koennte ich noch viele der Auftritte und Darbietungen erzaehlen. Von den Schlangenbeschwoerern, den Gauklern mit ihren tollen Kunststuecken, den Hennamalerinnen, den Saengern, den Trommlern und dem anderen Maerchenerzaehler mit dem Affen. Oder von den superleckeren, frisch gepresseten Orangensaeften.
Doch mein absoluter Favorit auf dem ganzen Markt war ein Berber und seine Trommlergruppe. Der hatte wirklich was ganz besonderes zu bieten. Genau das Richtige fuer Frank. Was, das erzaehle ich das naechste Mal, wenn ich die Fotos dazu aufladen kann!

Euer Frank

Sonntag, 6. Juni 2010

Sultan in seinem Palast in Marrakech. Im Maurischen Stil erbaut

Palais de Bahia



































Marrakech

Die Bilder hab ich aufgenommen, waehrend ich auf dem Souq umherging und mich dann aber sowas von verlaufen hatte und endlich nach fast 3 (!!) Stunden einen "Ausgang" fand.



































Tangir + Rabat



Das untere Bild ist noch Tangir mit Blick auf Europa. Rabat erlaubte mir durch die starke Polizei- und Militaerpraesens nur wenige Bilder.